•• Lieferumfang
- Lampe
- Ständer
- Netzteil zum Laden
- Kfz-Adapter zum Laden
- Anleitung in, naja, Deutsch
Lampe: Deutlich kleiner als man sie sich anhand der Fotos vorstellt. :) Recht gut verarbeitet, rundum dicht: Der Ladeanschluss lässt sich mit einem unverlierbaren Stöpsel verschließen, der Akkukasten an der Rückseite ist mit einer umlaufenden Silikondichtung versehen, der Ein-/Ausschalter mit einer wasserfesten Abdeckung ausgestattet. Schon mal gut.
Verbaut ist ein LED-Panel, das mehrere kleine LEDs auf einem Träger vereint.
Die Lichtfarbe ist "kühlweiß" – ich nenne das nicht "kaltweiß", da das Licht schon ins Bläuliche spielt, sich der Blauanteil aber noch im Rahmen hält.
Die Ausleuchtung ist sehr "flutig" – man darf keine großen Reichweiten erwarten, der Lichtkegel ist sehr breit, leuchtet daher einen weiten Bereich aus - und das ohne Lichtlücken und Lichtlöcher, also sehr gleichmäßig.
Die Lampe hat oben einen von Moosgummi umgebenen Henkel. Fasst sich gut an, rutscht einem auch bei Nässe nicht aus den Fingern.
An der Unterseite des Akkukastens an der Rückseite befinden sich ein Ladeanschluss und der Ein-/Auskippschalter.
Ständer: Aus gelb lackiertem Metall, eine Rändelschraube hält die Lampe auf dem Ständer. Dabei kann man sie drehen und neigen, wie mans gerade braucht.
Das Ganze steht fest und sicher, kippelt nicht, verkratzt dank geriffelten Gummikappen auch nicht den Untergrund.
Netzteil: Ich vermute, dass die Ladeelektronik für die beiden 18650-Lithium-Ionen-Akkus im Netzteil steckt. Nachladen darf man also wirklich nur mit diesem Netzteil, mit nichts anderem. Dazu weiter unten aber noch etwas unter "Tipp".
Das Netzteil ist in der üblichen "Asienqualität" ausgeführt – Durchschnitt, nicht schlecht, aber auch nichts, weswegen man in Freudentaumel verfallen müsste: Zweckbestimmt okay.
Kfz-Adapter: Den Adapter pfropft man in die Zigarettenanzünderbuchse (ok, feiner ausgedrückt: in die Bordsteckdose) und kann die Lampe dann auch unterwegs vollsaften. Werde ich nicht brauchen, Andere aber vielleicht schon. Daher gut, dass das Ding dabei ist. Auch hier ist die Qualität wieder wie gewohnt, in Ordnung.
Anleitung: Nicht von einem Deutschen geschrieben, aber keine Typisch-Asien-Anleitung: Der Stil ist etwas seltsam, die Grammatik auch – aber gut verständlich formuliert und deutlich besser als das, was man sonst so an erstaunlichen Stilblüten aus Chinesien und Umgebung gewohnt ist. ;)
•• Frisch ans Werk
Die Lampe muss noch auf den Ständer geschraubt werden. Eine kleine Silikonscheibe liegt bei - wenn man die zwischen Lampe und Ständer einsetzt, verdreht sich die Lampe nicht so leicht auf dem Ständer.
Das war's schon.
•• Praxis
Ich habe mir auf dem Dachboden einen kleinen, dafür aber sehr hässlichen Schießstand eingerichtet. Natürlich gibts nur eine Dachluke, also wenig Licht. Bisher habe ich immer eine Taschenlampe (Nitecore SRT7, siehe dortige Rezension) zum Beleuchten von Scheiben- und Entenkasten benutzt. Die Lampe ist toll, aber zu diesem Zweck nicht das Gelbe vom Ei: Rollt ständig weg, beleuchtet immer nur eins von beiden Zielen richtig. Also musste ich ständig umlegen, etwas unterlegen, dabei aufpassen, dass die Lampe nicht zu Boden krachte. Störte mich. Daher der kleine Morpilot-Fluter.
Der steht jetzt auf einem alten Lautsprecherständer etwas seitlich versetzt vor den Zielen – und leuchtet alles auf einmal aus. Der rollt auch nicht weg und muss nicht immer wieder neu ausgerichtet werden. Toll für Faule wie mich. :D
Eben habe ich die neue Beleuchtung ausprobiert: Klappt wunderbar, kann einfach stehenbleiben, ist deutlich einfacher zu handhaben als meine bisherige Lösung, liefert eine gute und kontraststarke Ausleuchtung, funktioniert also fast genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte.
War da ein FAST ? – In der Tat !
Ich hätte eine Nummer größer nehmen sollen; 20 Watt.
Das war aber eigene Dusseligkeit, da ich nicht bedacht hatte, wie "flutig" der kleine Strahler ist, dass sich das Licht deutlich stärker als bei meinen Taschenlampen verteilt, daher etwas weniger Leuchtkraft auf den Punkt gebracht wird. Also musste ich etwas näher mit dem Strahler heran als gedacht. Das ist für mich kein Problem, ich treffe den Fluter nicht versehentlich. Aber wenn ich mit Besuchern trainiere, würde ich da nicht gerade die Hand ins Feuer legen. ;)
Daher als Tipp: Wenn Ihr meint, Ihr bräuchtet 10 Watt, nehmt 20.
Ich werde auf jeden Fall versuchen, dem Verkäufer noch ein 20-Watt-Modell zusätzlich aus dem Kreuz zu leiern. :D
•• Anwendungsgebiete
WEITFLÄCHIGE Ausleuchtung. Wie oben bereits erwähnt: Der Strahler liefert echtes Flutlicht, ist kein Punktstrahler. Die Ausleuchtung ist sehr homogen, also gleichmäßig, es gibt keine Lichtlöcher, keine Stellen unterschiedlicher Helligkeit. Das ist so schon recht gut gelöst.
Auch als Arbeitsleuchte bei Feinarbeiten kommt der Kleine in Frage: Er wirft schon eine Menge Licht. Und bei geringem Abstand zum Objekt auch so viel, dass die nächstgrößere Variante eindeutig zu stark wäre.
Daher: Beim Einsatz im Nahbereich ruhig die schwächere Variante wählen – oder eine Sonnenbrille mitbestellen.
Wie ebenfalls erwähnt: Das Licht ist kühlweiß, nicht zu stark bläulich, aber eben auch nicht warm. Als Schlafzimmerbeleuchtung kann man das vergessen, wenn man nicht "Egbert" heißt: Ich kenne jemanden dieses Namens, der sich bläuliche Neonröhren in die Küche und ins Schlafzimmer gehängt hat. Sehr appetitlich.
Leicht bläuliches Licht ist als Arbeitsbeleuchtung sinnvoll; es heißt, solche Lichtfarben würden den Geist (sofern vorhanden) nicht so schnell ermüden, sorgten ebenfalls für eine kontraststarke Ausleuchtung, die wiederum die Augen schonte. Letzteres kann ich bestätigen; man sieht sehr gut bei dieser Lichtfarbe.
Daher: Als Arbeitsleuchte wirklich brauchbar.
•• Tipp
Man kann den Akkukasten aufschrauben. Wieso ? – Akkus halten nicht ewig. Bei fest verbauten Akkus ist ein Gerät gewöhnlich nach spätestens 2 Jahre reif für die Tonne. Und noch viel eher, wenn die Akkus auch nur einmal zu warm werden.
Daher ist es für mich immer wichtig, Akkus wechseln zu können.
Zweiter Grund: Ich stehe nicht auf Spezialnetzteile, lade Akkus lieber mit meinem Universalladegerät (Nitecore D4). Das geht auch schneller.
Also aufgemacht und reingeschaut.
Im Akkukasten befindet sich ein eingeschweißtes Akkupack aus zwei 18650-Akkus, man kommt gut an Akkupack und Anschlusskabel heran.
Daher ist es eine Sache von 5 Minuten, das Akkupack gegen einen Akkuhalter mit zwei 18650-Akkus ausgetauschen. So schafft man auch noch ein bisschen mehr Kapazität (mehr als 3000 mAh), also noch längere Leuchtzeiten, kann die Akkus wechseln, wenn sie nicht mehr so recht wollen. Dazu muss man kein abgeschlossenes Elektrotechnikstudium absolviert haben; den Austausch schafft auch ein Laie.
Das gefällt mir gut, denn fest verbauter Akku bedeutet immer "Wegwerfgerät". Nicht bei unserem Morpilot.
•• Meine Meinung
Gute, portable Arbeitsleuchte. Dank möglichem Akkuwechsel kein Wegwerfgerät, gute, gleichmäßige und kontrastreiche Ausleuchtung, steht fest, kippelt nicht, ist wassergeschützt, lässt sich bequem einstellen und ausrichten, Lichtfarbe für Arbeitszwecke geeignet. Obendrein brauchbarer Lieferumfang, da Netzteile für 230 V Wechselspannung und 12 V Gleichspannung (Auto) gleich mit dabei sind, die deutsche Anleitung tatsächlich mal verständlich und hilfreich ist.
Dennoch nur vier Sterne.
Wieso um alles in der Welt denn das ???
Weil man zwei Dinge noch besser machen könnte:
1) Mich stören die Spezialnetzteile. Wenn die kaputtgehen, steht man da. Zumindest dann, wenn man das Akkupack nicht gegen normale 18650-Akkus im Halter austauscht.
2) Die Ladeelektronik scheint im Netzteil, nicht in der Lampe zu sitzen. Wäre die Ladeelektronik in der Lampe, hätte man einen Micro-USB-Anschluss zum Laden verbauen können. Und damit wäre man von allen Spezialnetzteilen unabhängig. Heutige USB-Netzteile liefern genug Strom (1 Ampere und mehr), da gäbe es auch keine Probleme mit langen Ladezeiten.
Das werde ich dem Hersteller auch mitteilen; vielleicht ändert sich da ja künftig noch etwas. Das wäre auch für ihn gut, da er sich dann die beiden Netzteile knicken könnte – schließlich hat ja mittlerweile jeder gefühlte 80.000 USB-Netzteile zuhause. ;)
Also: Kann man guten Gewissens kaufen; ist nützlich und funktioniert gut.